Humusaufbau ist ein zentraler Prozess in der Bodenökologie, bei dem organisches Material im Boden in Form von Humus angereichert wird. Humus ist der hochgradig zersetzte und stabile Teil des organischen Materials im Boden und spielt eine entscheidende Rolle für die Bodengesundheit und die Ökosysteme.
In nur einer Handvoll gesunder Erde befinden sich mehr Lebewesen als Menschen auf der Erde.
Diese winzigen Organismen, darunter Bakterien, Pilze, Protozoen, Würmer und andere, sind entscheidend für die Aufrechterhaltung der Bodenfruchtbarkeit. Sie sind an zahlreichen Bodenprozessen beteiligt, darunter der Zersetzung von organischem Material, der Freisetzung von Nährstoffen und der Verbesserung der Bodenstruktur.
Der Aufbau von Humus hat auch erhebliche Auswirkungen auf den Klimaschutz. Humus speichert große Mengen an Kohlenstoff, der aus der Atmosphäre stammt. Indem wir den Humusgehalt im Boden erhöhen, können wir dazu beitragen, den Kohlenstoff in der Erde zu binden und so den Anstieg von Treibhausgasen in der Atmosphäre zu verlangsamen. Je höher der Humusgehalt des Bodens, desto mehr Kohlenstoff wird gebunden. Dies ist ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz.
Darüber hinaus verbessert der Humusaufbau die Bodenstruktur, erhöht die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens und fördert die biologische Vielfalt im Boden. Dies führt zu gesünderen Pflanzen, effizienterer Nährstoffaufnahme und einer geringeren Anfälligkeit für Bodenerosion.
Angesichts der zunehmenden Herausforderungen wie Bodendegradation, Klimawandel und Ernährungssicherheit ist der Humusaufbau von entscheidender Bedeutung. Landwirtschaftspraktiken wie Kompostierung, Mischkulturen, organische Bodenverbesserungen und nachhaltige Landbewirtschaftungsmethoden spielen eine wichtige Rolle bei der Förderung dieses Prozesses.
Insgesamt ist Humusaufbau ein Schlüssel zur Erhaltung der Bodengesundheit, zur Verbesserung der landwirtschaftlichen Nachhaltigkeit und zur Bekämpfung des Klimawandels. Es ist eine Investition in die langfristige Gesundung unseres Planeten und unserer Gesellschaft.

PermaVista · Villa S&I · Schönfeld, Uckermarck · April 2020

PermaVista · Villa S&I · Schönfeld, Uckermarck · September 2020

Mit Permakultur die Welt retten
​​​​​​​Kompostierung: Dies ist ein Prozess, bei dem organische Abfälle wie Küchenreste, Laub, Grünschnitt und Tiermist in Kompost umgewandelt werden. Der fertige Kompost ist reich an Nährstoffen und organischer Substanz und wird in den Boden eingearbeitet, um den Humusgehalt zu erhöhen.
Mulchen: Beim Mulchen wird der Boden mit organischen Materialien wie Stroh, Heu, Holzspänen oder Blättern bedeckt. Diese Mulchschicht schützt den Boden vor Erosion, erhält die Feuchtigkeit im Boden und verhindert das Austrocknen.
Anbau von Bodenbedeckern: Das Anpflanzen von Bodenbedeckern wie Klee oder Luzerne zwischen Hauptkulturen schützt den Boden vor Erosion, verbessert die Bodenstruktur und fügt organische Substanz hinzu, wenn die Pflanzen später untergepflügt werden.
Gründüngung: Zwischenfrüchte sind Pflanzen, die zwischen Hauptanbausaisons angebaut werden. Sie wachsen schnell und tragen zur Bodenverbesserung bei, wenn sie später in den Boden eingearbeitet werden.
Mischkulturen: Bei Mischkulturen werden verschiedene Pflanzenarten zusammen auf demselben Feld angebaut. Dies erhöht die Vielfalt im Boden, fördert die biologische Aktivität und optimiert die Nutzung von Nährstoffen.
Fruchtfolge: Die Fruchtfolge beinhaltet die Abfolge verschiedener Pflanzenarten auf demselben Feld über mehrere Vegetationsperioden hinweg. Dies hilft, den Boden nicht einseitig zu belasten und die Bodengesundheit zu erhalten.
No-Till-Landwirtschaft: Bei der No-Till-Landwirtschaft wird der Boden nicht gepflügt oder bearbeitet, was dazu beiträgt, die organische Substanz und Mikroorganismen im Boden zu erhalten.
Agroforstwirtschaft: In der Agroforstwirtschaft werden Bäume und Sträucher in landwirtschaftliche Flächen integriert, um den Humusaufbau und die Biodiversität zu fördern.
Es gibt mehrere Faktoren, die den Humus im Boden zerstören oder abbauen. 
Erosion: Bodenerosion durch Wind oder Wasser entfernt organische Oberflächenschichten, die Humus enthalten. Dies geschieht oft in Gebieten mit unzureichender Bodenbedeckung oder bei starkem Regen.
Übermäßige Bodenbearbeitung: Übermäßiges Pflügen und Bearbeiten des Bodens führt dazu, dass der Humus schneller abgebaut wird, da dies die organischen Materialien im Boden belüftet und beschleunigte Zersetzung fördert.
Saurer Regen: Saurer Regen erhöht den pH-Wert des Bodens und die Zersetzung von organischem Material beschleunigen, wodurch Humus abgebaut wird.
Chemische Düngemittel und Pestizide: Die übermäßige Verwendung von chemischen Düngemitteln und Pestiziden beeinträchtigt das Bodenleben und hemmt die Zersetzung von organischem Material, was zu einem Abbau des Humus führt.
Monokulturen: Der intensive Anbau von nur einer Pflanzenart (Monokulturen) führt dazu, dass der Boden übermäßig beansprucht wird und die organische Substanz im Boden schneller abgebaut wird.
Bodenversiegelung: Die Versiegelung von Böden durch städtische Entwicklungen und Straßenbau verhindert den natürlichen Austausch von Luft und Wasser im Boden und kann zur Zerstörung des Humus führen.
Bodendegradation: Verschlechterte Bodenqualität aufgrund von Überweidung, Entwaldung oder Landwirtschaftspraktiken, die nicht nachhaltig sind, führt zu einem Verlust von Humus.
Klimawandel: Extremere Wetterbedingungen, längere Trockenperioden oder intensivere Regenfälle, die mit dem Klimawandel einhergehen, beeinflussen die Bodenfeuchtigkeit und erhöhen die Humusabbau-Raten.
Der Verlust von Humus im Boden hat schwerwiegende Folgen für die Bodenfruchtbarkeit, die Landwirtschaft und die Umwelt. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, landwirtschaftliche Praktiken zu fördern, die den Humusaufbau unterstützen, wie etwa die Anwendung von Kompost, die Einführung von Mischkulturen und die Reduzierung des Bodenabtrags. Dies ist entscheidend, um die langfristige Gesundheit unserer Böden und Ökosysteme zu erhalten.

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